Design Promenade

Archiv / Archive

Mit jeder Tour wächst unser Archiv. Hier wird gezeigt, was auf den Touren erlebt und über Social Media gepostet wird, genau so wie Artikel, Beiträge und Lesenswertes zum Thema Design im öffentlichen Raum.

Nos archives s’enrichissent à chaque tour. Nous montrons ici ce qui est vécu lors des visites et posté sur les médias sociaux, ainsi que les articles, contributions et lectures dignes d’intérêt sur le thème du design dans l’espace public.
(Les articles ne sont publiés que dans la langue originale.)

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Artikel

Der Flagship-Store der weltweit bekannten Freitag Taschen aus ausgedienten Lastwagenplanen besteht passenderweise aus alten Schiffscontainern. Das kleinste Hochhaus Zürichs steht seit 2006.

Freitags Container an der Geroldstrasse

Der Flagship-Store der über die Grenzen hinaus bekannten Freitag Taschen aus ausgedienten Lastwagenplanen besteht passenderweise aus alten Schiffscontainern. So wird die Philosophie des Produkts auf die Architektur übertragen. Die Brüder Markus und Daniel Freitag achteten von Beginn weg auf ein umfassendes Corporate Design – von der typografisch starken Wortmarke, über Bestellformulare bis hin zu der Produktgrafik auf den Taschen. Der Turm aus Containern ist eine Art Low-Budget-Corporate-Architecture und drückt das Recycling-Thema auf kongeniale Weise aus. Kleines Surplus: Auf dem Dach des Turmes kann man mit einem Fernrohr die Lastwagen auf der Autobahn beobachten und sich – zumindest theoretisch – die Blache für den eigenen Bag aussuchen.

Das kleinste Hochhaus der Stadt Zürich wurde 2006 in Rekordzeit geplant und gebaut: Das Fundament wurde Anfang, die Aufrichte Ende April, die Eröffnung Mitte Mai gefeiert. 17 Frachtcontainer aus Hamburg stapeln sich zu einem Hochhaus, mit Sockelgeschoss und Aussichtsplattform. Zwischen Hardbrücke und Geroldstrasse, Bahnviadukt und Gleisfeld steht es mitten im Westen Zürichs, bei Bauzeit in nächster Nähe zum Hauptquartier der Freitag-Taschen-Hersteller.

Entworfen wurde der auf fünf bis zehn Jahre ausgelegte Bau von Spillmann Echsle Architekten. «Die grösste Herausforderung bot die Tragkonstruktion. Dank der Fundamente und Verstärkungen hält das Gebäude den höchsten Windlasten stand», sagte Annette Spillmann gegenüber Hochparterre im Mai 2006. Verbindungselemente aus der Schifffahrt halten die Container zusammen. Hari Echsle: «Ein einfacher Rückbau wäre dadurch möglich.» Herausgetrennte Längswände und Decken öffnen den Verkaufsraum, in dem 1600 Freitagtaschen in Kartons aufeinander gestapelt auf Kunden warten. Die 20-Zoll-Überseecontainer wachsen bis auf 24,90 Meter, liegen also knapp unter der Zürcher Hochhausgrenze. Das Amt für Hochbauten war begeistert. Inzwischen steht der Turm immer noch und hat 2010 mit dem Prime Tower von Gigon Guyer einen grossen Nachbarn erhalten. Er zeigt, wie sich die Umgebung wandelt und das Quartier aufgewertet wurde. Die Produktion der Freitag-Brüder ist inzwischen aus der zentral im Maag-Areal gelegenen Fabrik ins Gebäude Noerd nach Oerlikon umgezogen.

Agnès Laube 28.09.2019 17:08

Berühren Sie einmal die Unterseite der gelben Blindenampel, während Sie warten, dass die Fussgängerampel endlich auf grün schaltet.

Wenn das Gerät anfängt zu vibrieren, dürfen Sie die Strasse überqueren. Sehen Sie die weissen Schraffuren auf dem Trottoir? Auch diese Indikationen sind bewusst für Sehbehinderte angebracht und können dank der Beschaffenheit als Relief mit dem Blindenstock ertastet werden.

Übrigens, die rote Ampel ist weltweit immer oben angeordnet. Dies ist vor allem für Personen mit Farbenfehlsichtigkeit enorm hilfreich. Bei horizontalen Lichtsignalen gibt es jedoch kulturelle Unterschiede.

Gabriela Chicherio 31.10.2017

Bäume sind wichtig in der Stadt. Insgesamt 76 Ginkgo-Bäume werden an der Europaallee gepflanzt, viele sind schon da. Und eine weibliche Pflanze muss demnächst ersetzt werden.

Im Sommer 2020 wurden die ersten der 76 Bäume gepflanzt. Eine spektakuläre Aktion, wie die Bilder auf der entsprechenden Facebook-Seite zeigen. Die Wahl des Baumes erfolgte mit Bedacht: Ginkgo-Bäume gelten als besonders resistent, was Klima und Umweltverschmutzung betrifft. Wie die damit betrauten Landschaftsarchitekten Krebs und Herde informieren, mussten die Bäume erst in einer holländischen Baumschule auf das gewünschte Mass heranwachsen: «Bereits 2013 wurden die Alleebäume vorselektioniert und haben sich zwischenzeitlich zu eindrücklichen Bäumen mit Stammumfang von 60 cm und einer Höhe von 12 m weiterentwickelt.» Der Baum gilt als lebendes Fossil, das aus dem Mesozoikum (vor 180 Mio Jahren!) stammt.

Gepflanzt wurden nur männliche Pflanzen, denn die Früchte riechen, platzen sie auf, nach Erbrochenem. Keine einfache Aufgabe, den richtigen Baum auszusuchen, wissen die Landschaftsarchitekten: «Die Bestimmung des Geschlechts beruht auf jahrzehntelangen Beobachtungen von Jungbäumen in Baumschulen. Dabei wurde festgestellt, dass männliche Exemplare gegenüber weiblichen um rund 2 Wochen früher austreiben und im Herbst die Blätter früher fallen lassen.»  Die Selektion war denn auch erfolgreich, bis auf den siebten Baum auf der rechten Seite von der Sihl her gezählt: hier liegen im Herbst Früchte auf dem Boden. Nun soll die Pflanze ausgewechselt werden.

Meret Ernst 13.11.2019 09:20

Entworfen von Alfred Altherr und Charles Hoch für die Landi 1939 prägt dieser Klassiker seit bald 80 Jahren das Stadt- und Landschaftsbild in der Schweiz.

Verantwortlich für den Erfolg ist das zeitlose Design, aber auch die robuste Konstruktion, der einfache Unterhalt sowie die unzähligen Optionen (mit und ohne Armlehne, diverse Materialien, Befestigungsmöglichkeiten etc.).

Gabriela Chicherio 27.10.2017

 

Die Portami Bank ist auch ein Sessel, der mitgenommen werden kann, um es sich an einem beliebigen Standort, z.B. im Schatten bequem zu machen.

Stefan Stauffacher, Marcel Delavy und Barbara Etter haben 2003 diese Sitzelemente während ihrer Studienzeit an der Zürcher Hochschule der Künste (ehem. HGKZ) für den Botanischen Garten entwickelt.

Gabriela Chicherio 30.10.2018

Fast überall ist er anzutreffen: der Abfallhai, entworfen 2002 von Werner Zemp.

In allen erdenklichen Varianten (z.B. mit Aschenbecher oder Robidog-Säckli) überzeugt er durch seine schräge Deckfläche, die nicht als Deponie missbraucht werden kann und sich bei Regen quasi von selbst reinigt.

Gabriela Chicherio 31.10.2017

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass die Markierungen auf den Strassen total verzerrt sind?

Dies kommt von der veränderten Perspektive der Verkehrsteilnehmer. Die Zeichen (Piktogramme, Pfeile, Schriftzüge, etc.) werden diesem Blickwinkel entsprechend angepasst (auch perspektivische Anamorphose genannt). Fantasiezeichen sind gemäss Strassenverordnung übrigens nicht erlaubt.

Gabriela Chicherio 28.10.2018

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